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Immer mehr psychische Erkrankungen als Ursache für lange Fehlzeiten im Job
Eine Herausforderung für Arbeitgeber und betriebliches Gesundheitsmanagement
Wieder in Balance kommen |
Die aktuellen Auswertungen der Krankenversicherer zeigen: die Zahl der psychisch bedingten Krankschreibungsfälle ist so hoch wie nie. Burnout, Depression und Angststörungen sind nach wie vor die Hauptursache für längerfristige Krankschreibungen.
Alltag unter Pandemiebedingungen
Der Alltag unter den Pandemiebedingungen der letzten zwei Jahre war und ist in jeder Lebenslage eine große Herausforderung: die Unberechenbarkeit des Infektionsgeschehens weckt Unsicherheit und Ängste. Fast in jeder Familie, im Kollegen-, Bekannten- und Freundeskreis waren und sind Menschen von den Auswirkungen einer COVID-19-Infektion, von den vielfältigen Symptomen von Long-Covid oder gar von dem Verlust eines nahestehenden Menschen betroffen. Dazu kommen weitere Sorgen, etwa durch den Krieg in der Ukraine und die zuletzt stark gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten. Schnell können diese Existenzängste gepaart mit den zusätzlichen Belastungen im Alltag negative Folgen für die mentale Gesundheit haben.
Eine weitere Zunahme an psychischen Erkrankungen wird erwartet
Dem Rapid Review des RKI aus dem Sommer 2021 zum Thema Psychische Gesundheit der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland während der COVID-19-Pandemie zufolge, ist eine weitere Zunahme an psychischen Erkrankungen erwartbar. Insbesondere Menschen, die bereits vor der Pandemie vielfachen Belastungen ausgesetzt waren, könnte durch die anhaltende Unsicherheit über die Dauer und Entwicklung des Pandemiegeschehens und dem damit verbundenen längerfristigen Ausfall von Ausgleichsaktivitäten eine Chronifizierung ihrer Symptome drohen. Diese Tendenz wird durch den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen für Deutschland und die Welt weiter verstärkt.
Weiterhin benennen die Krankenversicherungsberichte als mögliche Gründe für den Anstieg, dass psychische Erkrankungen in vielen Bereichen des Arbeitslebens immer noch tabubehaftet sind und damit nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
Doch wann besteht Handlungsbedarf?
Eines vorab: psychische Erkrankungen können insbesondere in belastenden Ausnahmezeiten wie diesen jeden treffen. Die widecare-Psychologen erläutern, dass grundsätzlich entscheidend ist, in welcher Balance persönliche Ressourcen und Belastungsfaktoren zueinanderstehen, wobei unter Fachexperten dabei das Vulnerabilitäts-Stress-Modell herangezogen wird. Bei diesem wird davon ausgegangen, dass abgesehen von persönlichen Eigenschaften und Veranlagungen die Entstehung einer psychischen Erkrankung wie einer Depression oder einer Angststörung dann begünstigt wird, wenn die eigenen Ressourcen und Schutzfaktoren nicht (mehr) ausreichen, mit den gegebenen Belastungsfaktoren angemessen umzugehen. Anhaltende Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, innere Unruhe, Gereiztheit, Energieverlust oder Appetitverlust können dann erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung sein. Weitere Indikatoren können sein, dass die Bewältigung des Alltags plötzlich als deutlich anstrengender oder beinahe unmöglich erlebt wird oder Betroffene bemerken, dass sie Aktivitäten, wie z.B. einkaufen oder den Besuch öffentlicher Orte lieber vermeiden oder nur unter Angst erledigen können. Halten die Symptome über mehrere Wochen an, ist es ratsam, sich Hilfe zu holen. Zu empfehlen ist als erste Anlaufstelle der Hausarzt. Dieser kann zunächst organische Ursachen für die Symptome ausschließen und eine erste diagnostische Einordnung anhand von Kriterien, welche im internationalen Katalog für Erkrankungen (ICD) aufgeführt sind, vornehmen. Zudem können Betroffene sich beim Hausarzt über weitere Behandlungsschritte im stationären oder ambulanten Setting informieren. |
Rechtzeitig wieder in Balance kommen
Vorbeugen mit aufmerksamer Selbstfürsorge: Anspannung und einem stressigen Alltag sollten immer wieder Momente der Entspannung entgegenstehen. Zum Beispiel durch bewusste Pausen im Alltag, Zerstreuung durch Hobbys, regelmäßige Entspannungsübungen oder andere Wege, um der Seele etwas Gutes zu tun.
Einer der wichtigsten Schutzfaktoren ist das soziale Netz. Dabei ist nicht die Größe des Freundeskreises entscheidend, sondern wie unterstützend Menschen ihr Umfeld erleben. Wer aktiv Freundschaften, familiäre Beziehungen und andere Kontakte pflegt, die guttun, stärkt seine Resilienz. Gerade in der aktuellen Phase des abklingenden Pandemiegeschehens könnte es wichtig sein, erworbene Gewohnheiten des Rückzugs zu überdenken und gegebenenfalls wieder aufzubrechen.
Der viel zitierte gesunde Lebensstil wirkt auch positiv auf die menschliche Psyche. Dazu zählt regelmäßige Bewegung, frische Luft und eine gesunde Ernährung. Sport, insbesondere Ausdauersport, führt zur Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin und wirkt daher stimmungsaufhellend und entspannend.
Ein Blick auf die Unterstützungsangebote der Krankenversicherungen lohnt sich
Für mehr Achtsamkeit im Umgang mit der eigenen Gesundheit empfiehlt sich ein Blick auf die Angebote von Arbeitgebern im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements oder auf die Webseite der eigenen Krankenversicherung. Neben Präventivangeboten in Form von Kursen, z.B. zum Thema Stressmanagement, gibt es auch digitale Angebote in Form von Apps, die bei psychischen Belastungssituationen eingesetzt werden können und deren Kosten ganz oder teilweise übernommen werden.
widecare denkt Gesundheit weiter und hat mit InBalance in Zusammenarbeit mit der Debeka ein telefonisches Versorgungsprogramm entwickelt, das Menschen in persönlichen Sondersituationen bestmöglich unterstützt. Für die Versicherten der Debeka und anderer teilnehmender Krankenversicherungen ist die Teilnahme am Gesundheitsprogramm InBalance kostenlos und ohne Wartezeit möglich. Die Psychologen, Ärzte, Sozialpädagogen und Gesundheitsmanager von widecare betreuen telefonisch und unter Zuhilfenahme von digitalen Anwendungen. Dabei werden alle Maßnahmen individuell mit den Teilnehmern besprochen und auf den persönlichen Alltag abgestimmt.
InBalance ist ein Gesundheitsprogramm, das in belastenden Situationen, wie sie in jedem Leben vorkommen, frühzeitig angeboten werden kann, um die mentale Balance wiederzufinden.
Mehr Informationen zu InBalance und den Gesundheitsprogrammen der widecare für Betroffene, Krankenversicherungen oder Arbeitgeber bietet die widecare telefonisch unter 0711/ 2524 9000. |