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von Leonie Roller
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Psychoonkologie – Was ist das eigentlich?

Krebserkrankungen können sich über die körperlichen Veränderungen hinaus auch auf den Alltag, den Beruf, das zwischenmenschliche Miteinander mit Angehörigen und Freunden sowie die eigene psychische Befindlichkeit auswirken.

Eine Krebsdiagnose kann einen tiefen Einschnitt in das bisherige Leben eines Menschen darstellen. Krebserkrankungen können sich über die körperlichen Veränderungen hinaus auch auf den Alltag, den Beruf, das zwischenmenschliche Miteinander mit Angehörigen und Freunden sowie die eigene psychische Befindlichkeit auswirken.

Viele Menschen fühlen sich nach einer Krebsdiagnose zeitweise oder auch längerfristig niedergeschlagen, verzweifelt bis hoffnungslos. Manche Menschen erleben Schwierigkeiten die Krebsdiagnose zu akzeptieren und nicht selten wird die Zeit während und nach einer Behandlung durch massive Ängste vor der Therapie, deren Nebenwirkungen sowie den langfristigen gesundheitlichen Folgen begleitet (Quelle: Mehnert, Anja; Koch, Uwe (2016): Handbuch Psychoonkologie, 1. Auflage, Hogrefe Verlag, Göttingen).

Die körperlichen und seelischen Belastungen können sich außerdem gegenseitig beeinflussen: So können sich beispielsweise Schmerzen oder durch die Therapie entstandene Beschwerden auf die Psyche auswirken und zu Ängsten, Niedergeschlagenheit oder anderen seelischen Problemen führen. Umgekehrt können psychische Belastungen die Schmerzwahrnehmung verändern und diese z.B. deutlich verstärken. Körperliche und seelische Einschränkungen können wiederum dazu führen, dass sich Betroffene von Krebs aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen.

Glücklicherweise müssen Sie Sorgen und Ängste nicht allein durchstehen, denn allen Krebsbetroffenen steht eine psychoonkologische Begleitung zu. Die Psychoonkologie bietet den Raum und die Möglichkeit über das Erlebte und Bevorstehende zu sprechen.

Was bedeutet eigentlich Psychoonkologie?

Die Psychoonkologie ist eine Subdisziplin des Fachbereiches Onkologie. Sie befasst sich mit den psychischen, sozialen und seelisch-spirituellen Aspekten einer Krebserkrankung. Dabei stehen unter anderem die persönlichen, familiären und sozialen Prozesse bei der Krankheitsverarbeitung im Vordergrund. Ziel der Psychoonkologie ist es, Menschen mit Krebs zu unterstützen, damit sie mit den Folgen der Erkrankung möglichst gut umgehen können. Im Rahmen von Gesprächen mit Psychoonkolog:innen kann es auch hilfreich sein, Angehörige oder enge Freund:innen mit einzubinden, welche bei der Behandlung eine enorme Unterstützung darstellen können. Grundsätzlich gilt: Jeder Mensch hat einen anderen Umgang mit der Bewältigung einer Krebserkrankung. Es ist ein Ziel der Psychoonkologie den individuellen Verarbeitungsprozess in allen Phasen zu begleiten und die Lebensqualität zu steigern.

Wer darf sich Psychoonkolog:in nennen?

Psychoonkolog:innen können ärztliche oder psychologische Fachpersonen, aber auch Sozialarbeiter:innen, Pflegekräfte und Seelsorger:innen sein. In diesem Bereich der Onkologie gibt es keine anerkannte, berufsständige Weiterbildung, sodass unterschiedliche Gesundheitsprofessionen die Arbeit in der Psychoonkologie aufnehmen dürfen. Ein Qualitätsmerkmal für Psychoonkolog:innen ist zum Beispiel die Teilnahme an der zertifizierten „Weiterbildung Psychosoziale Onkologie“ (WPO) nach den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO/DKG) oder die Zertifizierung „Psychoonkologie“ nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).

Wie arbeiten Psychoonkolog:innen und welche Arten von Therapie gibt es ?

Wie bereits erwähnt, geht jeder Mensch individuell mit der Diagnose Krebs um. Wo und wann ein Mensch sich durch eine Krebserkrankung so belastet fühlt, dass psychoonkologische Unterstützung sinnvoll ist, kann also sehr unterschiedlich sein und muss nicht zwangsläufig zeitgleich mit der Diagnose erfolgen.

Um eine psychosoziale Belastung früh zu erkennen, werden in der Psychoonkologie häufig geprüfte und standardisierte Fragebögen eingesetzt. Diese liefern keine Diagnose und sollten ein ausführliches Anamnesegespräch nicht ersetzen, können dem Behandelnden aber Hinweise auf eine vorliegende Belastung durch die Krebserkrankung geben. Häufig geht es in einem ersten Gespräch mit einem Psychoonkologen oder einer Psychoonkologin um ein erstes Kennenlernen. Das Erstgespräch kann auch dazu dienen, die angebotene Unterstützung überhaupt für sich auszuprobieren.

Die Psychoonkologie bietet ein breites Spektrum an Angeboten, die sich nach den unterschiedlichen Situationen und Bedürfnissen der Betroffenen richten. Eine psychoonkologische Unterstützung/Behandlung kann im Wesentlichen auf Gesprächen beruhen (Psychotherapie) – diese kann sowohl in Einzelgesprächen oder in Gruppen stattfinden. Neben der Psychotherapie, einem Grundpfeiler des psychoonkologischen Angebotes, gibt es viele weitere als wirksam geprüfte Therapieformen wie zum Beispiel die Entspannungs- und imaginativen Verfahren, künstlerische Therapien, Ergo- und Physiotherapie. Auch die psychosoziale Beratung bildet einen wichtigen Bestandteil der Psychoonkologie, indem Hilfestellungen bei den vielen bürokratischen Anliegen gegeben werden wie bspw. die praktische Hilfestellung für das Ausfüllen von Anträgen, Hilfe bei sozialen oder sozialrechtlichen Fragen, Gesundheits- und Sozialleistungen.

Eine Krebserkrankung kann außerdem existenzielle Fragestellungen zum Leben aufwerfen und die Berührung und Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben ist in einigen Fällen unumgänglich. Hier kann die Psychoonkologie besonders unterstützend sein und auch dann einen Benefit erreichen, wenn eine Krebserkrankung nicht mehr zu heilen ist.

Eine:n Psychoonkolog:in finden

Sollten Sie bei der widecare in einem unserer Gesundheitsprogramme teilnehmen, können viele der Belastungen und Fragen, die während einer Krebserkrankung auftreten, bereits im persönlichen Gespräch mit Ihrem/Ihrer Gesundheitsmanager:in angesprochen und gelöst werden. Darüber hinaus können wir im gemeinsamen Gespräch herausfinden, ob dann eine weiterführende psychoonkologische Betreuung notwendig wird und Ihnen bei der Suche nach einer/einem niedergelassenen Psychoonkolog:in behilflich sein.

Wie bereits erwähnt, steht in Deutschland jeder/jedem Krebsbetroffenen eine psychoonkologische Betreuung zu. Diese wird den Patient:innen in den allermeisten Fällen bereits während der Behandlung in der Klinik oder der Praxis angeboten, denn häufig finden sich in den Krebszentren der Krankenhäuser oder Medizinischen Versorgungszentren, Angebote zur psychoonkologischen Unterstützung. Auch in den Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften arbeiten in den meisten Fällen psychoonkologisch ausgebildete Fachpersonen.

Wenn Ihnen im Laufe der medizinischen Behandlung keine psychoonkologische Unterstützung angeboten wurde, fragen Sie bei Ihrer hausärztlichen oder onkologischen Praxis nach.

Weitere Informationen zur Psychoonkologie finden Sie auch beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, welcher auch ein Adressverzeichnis von niedergelassenen Psychoonkolog:innen bereit hält.

 

 

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