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Geruchsstörungen nach einer Corona Infektion
Von der Beeinträchtigung bis zum Totalausfall - eine Infektion mit dem Corona Virus schädigt in vielen Fällen den Geruchssinn.
Geruchsstörungen nach einer Corona Infektion
Zurück zum richtigen Riecher
Beeinträchtigungen des Geruchssinns gehören zu den ersten und in vielen Fällen auch zu den lange anhaltenden Symptomen einer Infektion mit dem Corona Virus. Rund zwei Drittel aller betroffenen Patienten klagen über Beeinträchtigungen, Irritationen und sogar einen Totalausfall ihres Geruchssinns - und dies ganz unabhängig von der Schwere des Krankheitsverlaufs.
Die gute Nachricht: Bei der Mehrheit der Betroffenen stellt sich der Geruchssinn nach überstandener Infektion ganz von selber wieder ein. Was aber, wenn noch Wochen oder gar Monate danach der richtige Riecher ausbleibt?
Von Beeinträchtigung bis zum Totalausfall
Riechen ist ein sehr komplexer Prozess. Der Geruchssinn ist der unmittelbarste der menschlichen Sinne und schon beim Neugeborenen voll ausgebildet. Anders als beim Sehen, Hören oder Fühlen wirken Düfte im Gehirn direkt auf das limbische System, wo unsere Emotionen verarbeitet werden.
Beim Einatmen gelangen die Duftmoleküle zur Riechschleimhaut am oberen Ende der Nasenhöhle. Hier befinden sich zwischen zehn und 30 Millionen Nervenzellen, die in den Riechkolben münden. Von dort werden die Informationen an verschiedene Bereiche des Hirns weitergeleitet, kombiniert und verarbeitet. Bislang gehen Forscher davon aus, dass das Coronavirus diese Riechzellen, bzw, das sie umgebende Gewebe aus Stützzellen, direkt oder indirekt angreift. Die Spike-Proteine an der Virushülle docken besonders gut an den Proteinen dieser Stützzellen an, was ein Eindringen in die Zellen erleichtert. Die daraus entstehenden Entzündungsprozesse können die Riechzellen schädigen. In diesem Fall können die beschädigten Riechzellen nur unvollständige Dufteindrücke an das Gehirn melden - mit der Folge, dass ein kaum wahrnehmbarerer, ein falscher oder gar kein Geruch erkannt wird.
Zurück zum richtigen Riecher
Der Geruchssinn ist im biologisch ältesten Teil des Gehirns angesiedelt und hat wichtige Funktionen. So warnt er vor Gefahren durch Feuer oder Gase, half schon unseren Vorfahren bei der Suche nach Wasser und Nahrung und ist entscheidend, um genießbare Lebensmittel schon vor dem Verzehr von ungenießbaren zu unterscheiden. Entsprechend gross ist die psychische Belastung, wenn der Geruchssinn längerfristig beeinträchtigt ist.
Gut zu wissen, dass sich die Riechzellen alle vier bis sechs Wochen erneuern und sich dadurch in der Regel der Geruchssinn nach einer Infektion mit dem Corona Virus von ganz alleine wieder einstellt. Klappt dieser Erneuerungsprozess nicht oder nur langsam, kann ein Riechtraining hilfreiche Unterstützung bieten.
Das Ziel eines Geruchstrainings ist es, neue Verschaltungen im Gehirn anzuregen, um die Funktion der geschädigten Bahnen zu kompensieren. Um Ihr Geruchstraining zu beginnen, haben wir Ihnen das widecare-Trainingsset bestehend aus vier einzelnen Duftproben zusammengestellt. Das Trainingsset besteht aus den vier Düften Rose, Eukalyptus, Zitrone und Nelke.
So trainieren Sie Ihr Geruchsgedächtnis
Riechen Sie morgens und abends für jeweils 30 Sekunden an jeder Duftprobe.
Versuchen Sie beim Schnuppern den Geruch mit Eigenschaften zu beschreiben und möglichst viele Assoziationen zu finden. Umso greifbarer Sie den Geruch machen, desto besser funktioniert die Verschaltung im Gehirn. Darum empfiehlt es sich im Verlauf ein Riechtagebuch zu führen.
Hier tragen Sie täglich Ihr Geruchstraining ein und wie Sie die Gerüche wahrgenommen, bzw. wie sich diese verändert haben. Seien Sie deshalb so genau wie möglich, versuchen Sie sich an den Duft und seine Eigenschaften zu erinnern.
Eine Beschreibung für Zitrone könnte beispielsweise so aussehen: Riecht erquickend frisch und spritzig, fruchtig, hell, aufheiternd und belebend, sie prickelt in der Nase. Der Duft erinnert mich an Urlaub und Sonne.
Genauso wie mit den Trainingsdüften können Sie auch mit anderen Gerüchen aus ihrem Alltag verfahren. Sollten diese plötzlich wieder besser oder schwächer wahrgenommen werden, so können Sie dies notieren. Das erleichtert den Vergleich und Verlauf des Trainings.
Noch Fragen?
Unsere widecare Gesundheitsexperten stehen Ihnen gerne für eine individuelle Beratung zum Thema „Riechtraining“ zur Verfügung.